Im Interview Teil «Ausführung» erzählen Marianne Künzli und Jozo Raspudic von ihrer spannenden Tätigkeit der letzten drei Jahre.
Corenta hat das Projekt bereits in der Ausführungsplanung als Projektleitung Elektro/MSR begleitet. Welche Rolle habt ihr in der laufenden Realisierungsphase?
Wir unterstützen das Projekt mit zwei Mandaten: Im Field Engineering Elektro sind Gina Prantner und Markus Brechbühl immer noch Teil des Generalplaner-Teams, und als Fachbauleitung Elektro/MSR gehören wir zum Construction-Management-Team (ARGE S+B Baumanagement AG / Itten +Brechbühl AG).
Welche Aufgaben übernehmen Gina Prantner und Markus Brechbühl im Field Engineering?
Sie sorgen dafür, dass die Ausführungsplanung im Zuge der Werk- und Montageplanung von den Unternehmern korrekt umgesetzt wird. Dazu prüfen sie sämtliche Dokumente, die von den Unternehmern Elektro sowie von Dritten erstellt werden, insbesondere auch in Bezug auf den aktuellen Stand der Technik, sowie die korrekte Umsetzung der Schnittstellen. Gerade im Labor gibt es viele zusätzliche Schnittstellen, die nicht dem Standard entsprechen.
Was zählt zu eurem Aufgabenbereich im Construction Management?
Wir führen ein Team von 6–7 Fachbauleitern für die Fachbereiche Elektro/MSR und kümmern uns darum, dass die Montage- und Werkplanung der Unternehmer rechtzeitig und ausführbar auf der Baustelle zur Verfügung steht. Zudem sind wir für die Einhaltung von Qualität, Terminen und Kosten zuständig – von der Realisierung und Inbetriebnahme bis zum Handover.
Worin seht ihr beide die grössten Herausforderungen?
Durch die Dimension des Projektes haben Entscheide grössere Auswirkungen. Wenn beispielsweise bei einem kleinen Projekt eine Änderung vorgenommen wird, ist das ein Detail. Bei einem grossen Projekt wie diesem mit so vielen Gebäuden und Stockwerken sind viel mehr Schnittstellen zu beachten und Beteiligte vom Planer bis hin zum ausführenden Unternehmer involviert. Die Kommunikation zwischen den Parteien und den Überblick zu behalten, ist eine grosse, aber spannende Herausforderung.
Das klingt nach vielen Meetings, damit alle vom Gleichen sprechen.
Ja, dafür gibt es neben vielen kleineren Besprechungen und Jours fixes auch die übergeordneten, digitalen Koordinationssitzungen. Man muss sich das so vorstellen, dass wir die Planung im Bereich Elektro/MSR im BIM-Modell auf Baubarkeit prüfen, Kollisionen besprechen und Lösungen dafür suchen.
Weil es in der Realität doch noch einzelne Differenzen zum Modell geben kann, nutzen wir auf der Baustelle das BIM360-Tool. Damit können wir direkt vor Ort Pendenzen erfassen und den verschiedenen Projektpartnern zuweisen. Das ist für uns ein wichtiges Hilfsmittel für den Austausch zwischen den verschiedenen Beteiligten in der Ausführung.
Uns ist bewusst, dass nicht alle immer auf dem gleichen technischen Stand sind. Darum gehört es für uns als Ober- und Fachbauleitung zu den wichtigsten Aufgaben, auch an die Dinge zu denken, die (noch) nicht in den digitalen Modellen sind, und eine Ausgangslage zu schaffen, die für alle Beteiligten verständlich ist.
Einfach gesagt seid ihr dafür zuständig, dass die Bestellung wie vom Kunden gewünscht und vom Generalplaner-Team geplant, realisiert werden kann?
Genau, wir schaffen Tatsachen und bringen die Theorie in die Praxis. Dafür sind wir jeden Tag vor Ort und auf der Baustelle anzutreffen. Das Wichtigste ist, dass jederzeit jemand von uns zur Verfügung steht, um bei Problemen eine einfache und effiziente Lösung bereit zu haben und so die Bauherrschaft und unsere Partner bestmöglich zu unterstützen.


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«Die Kommunikation zwischen den Parteien und den Überblick zu behalten, ist eine grosse, aber spannende Herausforderung.»
Marianne Künzli
«Für uns als Ober- und Fachbauleitung gehört es zu den wichtigsten Aufgaben, auch an die Dinge zu denken, die (noch) nicht in den digitalen Modellen sind.»
Jozo Raspudic